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Wie steht es um unsere Berliner Schutzgebiete? Was muss passieren, damit sie tatsächlich Natur schützen? Diese und verwandte Fragen sind Themen des 23. Berliner Naturschutztags des NABU Berlin.
Das Wort „Naturschutzgebiet" hat einen guten Klang, enthält es doch ein Versprechen: Dass wenigstens innerhalb der Grenzen dieses Fleckchens Erde die Natur intakt und ihre biologische Vielfalt erhalten bleibt. Und deshalb setzt sich der NABU auch dafür ein, wertvolle Naturgebiete unter Schutz zu stellen - sei es der Biesenhorster Sand, der 2021 nach 17 Jahren Engagement endlich Naturschutzgebiet wurde, oder die Tegeler Stadtheide mit dem Vogelschutzreservat am Flughafensee, für deren Schutz wir 2020 eine Petition starteten. Doch so wichtig es ist, Natur unter Schutz zu stellen: Das Etikett „Schutzgebiet" allein reicht nicht aus. Denn leider zeigt die Erfahrung, dass viele Schutzgebiete ihren Zweck nicht erfüllen. Die Gründe sind vielfältig: Manche sind schlicht zu klein, andere leiden unter dem Druck erholungssuchender Menschen oder werden nicht gut gemanagt. Erst Ende September hat der Europäische Gerichtshof Deutschland verurteilt, weil es seiner Verpflichtung aus der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) nicht gerecht geworden ist. Kritisiert hat das Gericht insbesondere, dass für die ausgewiesenen Schutzgebiete oft keine konkreten, verbindlichen Erhaltungsziele festgelegt wurden und dass es an Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen mangelt. Denn um die Artenvielfalt in einem Schutzgebiet zu erhalten, kann man in unserer hochgradig gestörten Landschaft die Natur nicht einfach sich selbst überlassen. Sonst würden etwa wertvolle, insekten- und blumenreiche Trockenrasen sehr schnell von Sträuchern oder invasiven Pflanzen überwachsen. Auch das wäre zwar Natur - aber eine artenärmere.
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