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Was brauchen wir um global nachhaltig Ernährung und Gesundheit sicherzustellen?
In der Geschichte der Menschheit haben nie zuvor so viele Menschen an Hunger gelitten, während gleichzeitig noch nie zuvor so viele Menschen so viele und unterschiedliche Nahrungsmittel zur Verfügung hatten. Während in ländlichen Gebieten Menschen von der Landwirtschaft abhängig sind und hungern, leiden die anderen an ernährungsbedingten Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Kardio-vaskulären Erkrankungen.
Die Grüne Revolution hat in den 1960er Jahren durch verbesserte Irrigation, Dünger, Pestizide oder ertragreicher Samen in Latein-Amerika und auf dem indischen Subkontinent Hunger reduziert. In den Augen des damaligen Direktor des amerikanischen United States Agency for International Development (USAID), der dafür den Begriff der Grünen Revolution prägte, eine revolutionäre Entwicklungen im landwirtschaftlichen Sektor.
Heute sollen in der Landwirtschaft wieder neue Technologien Produktion und Gewinne steigern. Dabei ist unser heutiges globalisiertes Welternährungssystem wahrscheinlich die wichtigste Ursache für den Klimawandel, das Artensterben, für Umweltvergiftung, Wasserknappheit, vermeidbare Krankheiten, Armut und Ungerechtigkeit.
Zunehmend wird in Frage gestellt, ob Steigerung von landwirtschaftlicher Produktion dazu geeignet ist Hunger zu bekämpfen, oder ob ökonomische, politische und soziale Veränderung der globalen Gesellschaft stattfinden müssen, um Menschen ausreichend und gesund zu ernähren.
Mit:Christine Chemnitz, Heinrich-Böll-Stiftung, Referentin für Internationalen AgrarhandelStig Tanzmann, Evangelischer Entwicklungsdienst, Referent für LandwirtschaftArnold Sauter, Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen BundestagModeration: Peter Tinnemann, Arzt und Global Health Experte der Charité Universitätsmedizin Berlin
Die Podiumsdiskussion ist Teil der 2. Global Health Summer School der IPPNW und des Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité Universitätsmedizin mit dem Titel "Stuffing and Starving" - Nahrung und Ernährung in Zeiten der Globalisierung" und wird gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung organisiert.
Im Anschluß an die Summer School findet am 21 September eine eintägige Global Health Konferenz mit dem Titel „Today’s Pressing Challenges“ statt.
Weitere Informationen zur Global Health Summer School und Konferenz finden Sie unter: www.gesundheit-und-globalisierung.de