(© Stiftung Naturschutz Berlin)
In der bis zu 30 Meter tiefen Murellenschlucht werden Spuren eiszeitlicher Prozesse gegenwärtig: Die landschaftsprägende Kraft des Eises lässt sich in Berlin nirgendwo besser erleben.
Steile Hänge mit Südexposition bieten einer an trockenwarme Verhältnisse angepassten Flora und Fauna selten gewordene Lebensräume. Hier kommen 92 überwiegend gefährdete Bienen- und Wespenarten vor.
Der nördlich angrenzende Schanzenwald wurde über Jahrzehnte militärisch genutzt, die Waldbestände konnten sich hier nahezu ungestört entwickeln. Die Wälle der ehemaligen Schießbahnen strukturieren das Gebiet und schaffen unerwartete Abwechslung. Die militärischen Anlagen wurden im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen zurückgebaut und das Gelände durch eine Vielzahl an Wegen für Besucher erschlossen.
In unmittelbarer Nähe von Waldbühne und Olympiastadion finden sich hier Abgeschiedenheit und Naturgenuss.
Unterschiedliche Wasserstände prägen das Verlandungsmoor Fließwiese Ruhleben seit Jahrzehnten, entsprechend stark veränderte sich seine Vegetation. Heute sind während des Frühjahrs große Teile des Gebietes überschwemmt. Im Sommer und Herbst sind es nur kleine Flächen im Norden, die unter Wasser stehen. In den Sommermonaten sind sie von der Kleinen Wasserlinse bedeckt, einer winzigen Wasserpflanze. Die mit Röhricht bestandene zentrale Fläche ist von Schwarz-Erlen umgeben, im südlichen Bereich und am östlichen Ufer hat sich kleinflächig ein Traubenkirschen-Eschenwald entwickelt.
Von großer Bedeutung ist die Fließwiese als Amphibienlaichplatz. Der Kammmolch ist Grund für die Meldung als NATURA 2000-Gebiet. Seit einigen Jahren halten sich regelmäßig Kraniche im Gebiet der Fließwiese auf. Die Graugans hat hier einen ihrer wenigen Brutplätze im innerstädtischen Bereich.