Großer Tiergarten, Siegessäule (© SNB, Hagemann)
Rund drei Kilometer lang und etwa einen Kilometer breit liegt diese 210 Hektar große Parkanlage wie eine grüne Insel mitten in Berlin, zwischen Brandenburger Tor und Zoologischem Garten. Weltweit berühmt ist die an ihrem Mittelpunkt gelegene Siegessäule, im Volksmund "Goldelse" genannt. Wo vor 500 Jahren ein Jagdrevier war, wird heute gejoggt, geskatet, Fußball gespielt, radgefahren, ein Spaziergang gemacht oder in der Sonne gelegen. Als relativ naturnahe Parklandschaft ist der Tiergarten eines der wichtigsten Naherholungsgebiet für Berlin.
Kennzeichnend sind die weiten Rasenflächen, Alleen und Gewässer und Baumgruppen und diverse schmückende Anlagen wie der Rosengarten, die Luiseninsel oder der Englische Garten. Diese Elemente fügen sich in die weiten Räume und Achsen des Erholungsparks ein. Zahlreiche Plastiken schmücken den Park, darunter Standbilder von Berühmtheiten, Tierskulpturen oder das Global Stone Projekt. Zugleich ist der Tiergarten durch die Denkmäler für Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma, behinderten Menschen und verfolgten Homosexuellen aber auch ein wichtiger Ort des Erinnerns.
Nach dem Weltkrieg wurden die meisten Gehölze des Tiergartens verheizt und es wurden in der Not Gemüse und Kartoffeln vorübergehend angepflanzt, bis der Park schließlich restauriert wurde. Zu den Bauten, die neu entstanden, gehörten das Haus der Kulturen der Welt und ein hoher Glockenturm. Dieses Carillon gilt als viertgrößtes der Welt; im Sommer gibt es hier sonntags kostenlose Konzerte.
Sehenswert ist auch der Neue See, an dem übrigens auch Ruderboote vermietet werden. Nach der Umrundung des Sees kehren viele gerne im Café am Neuen See ein oder flanieren im Englischen Garten, um dort etwa im Teehaus einzukehren.