Alter Luisenstädt. Friedhof (© SNB, Hagemann)
Nur ein paar Schritte entfernt von der pulsierenden Bergmannstraße lädt Kreuzbergs größter Friedhof ein zum Abschalten und zur stillen Erholung. Hier, auf dem Alten Luisenstädtischen Friedhof, befinden sich zahlreiche Begräbnisstätten bedeutender Berliner Persönlichkeiten, darunter auch das Grabmal des Reichskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Gustav Stresemann. Auf einem ehemaligen Weinberg angelegt, ist dies der größte historische Gemeindefriedhof Berlins. Eindrucksvoll sind nicht nur viele teils verfallene Wandgräber, sondern auch die schöne Lindenbepflanzung entlang der Begrenzungswege.
Dieser Ort ist sowohl kunstgeschichtlich bedeutsam als auch Heimat für eine vielfältige Fauna und Flora, die sich im Schutz der Friedhofsruhe und des geringen Nutzungsdrucks entwickeln konnte. Zwischen den Bäumen und Büschen hat sich eine Vegetation entwickelt, in der sich auch bedrohte Arten der "Roten Liste" befinden. Vögel, Insekten und Eidechsen haben in den alten Gemäuern eine geeignete Heimat, und auch das Stadtklima profitiert von den alten Grünflächen. Ein Platz für kleine Entdeckungen in absoluter Ruhe.
Der Friedhof Jerusalem IV wurde aufgrund des Bevölkerungswachstums Berlins als vierter Friedhof der Gemeinde Jerusalem und Neue Kirche am Halleschen Torerbaut. Die Gestalt des Friedhofs wird von Lindenalleen geprägt, während nur wenige Erbbegräbnisse und Gittergräber erhalten geblieben sind. Kriegsgräber befinden sich in einer separaten Grabanlage, und die Kapelle wird nicht mehr für Trauerfeiern genutzt.
Der Friedrichswerdersche Friedhof wurde 1844 eröffnet und erfuhr mehrere Erweiterungen und Flächentausche, um seine heutige Größe zu erreichen. Erbbegräbnisse wurden entlang der Außenmauer und der Hauptwege angelegt, und verschiedene Gebäude wie die Kapelle, das Totengräberhaus und die Aufbahrungshalle wurden im 19. Jahrhundert errichtet. Er zeichnet sich durch seine strenggeometrische Wegeführung und Grabfeldstruktur aus.
Der Friedhof Dreifaltigkeit II wurde aufgrund des Bevölkerungswachstums am Halleschen Tor erweitert und im Jahr 1825 eingeweiht. Die ursprüngliche Anlage des Friedhofs ist bis heute weitgehend erhalten geblieben und wurde gemäß einer Regierungsanweisung von 1811 als Alleequartiersfriedhof angelegt. Er beherbergt die Grabstätten vieler bekannter Persönlichkeiten, darunter Friedrich Schleiermacher, Adolph von Menzel und Theodor Mommsen. Die Friedhofskapelle und das Verwalterhaus werden heute von einem Bestattungshaus genutzt, und der gesamte Friedhof steht als Gartendenkmal unter Schutz.