Unterwegs mit Derk Ehlert

Folge 15: Vom Flugplatz zum Naturjuwel – Rundgang übers ehemalige Flugfeld Johannisthal

(© Stiftung Naturschutz Berlin)
Es ist Ruhe eingekehrt: Auf Deutschlands erstem Motorflugplatz starten und landen heute nur noch tierische Flugkünstler, denn die Natur hat sich den Raum im Landschaftspark ehemaliges Flugfeld Johannisthal zurückerobert. „Das abgezäunte Kerngebiet steht dabei unter Naturschutz, die Flächen drumherum zählen zum Landschaftsschutzgebiet“, erklärt Wildtierexperte Derk Ehlert. Und das aus gutem Grund: Die weitläufige Trockenwiesenlandschaft bietet seltenen Arten wie der gemeinen Grasnelke oder dem Hasenklee ein Zuhause. Dazu gesellen sich allein 100 verschiedene Laufkäferarten, über 170 Spinnenarten, 170 Bienenarten, 190 Wespenarten und über 160 Großfalterarten. Dieser Reichtum an Insekten zieht wiederum viele Vogelarten wie den Steinschmätzer an. Ein Feuerwerk der Artenvielfalt, das sich gut vom Rundweg aus beobachten lässt. Teilweise erhöhte Stege eröffnen einen schönen Überblick über die prärieartige Landschaft. 
Das Fernglas darf bei dem Spaziergang natürlich nicht fehlen, um zum Beispiel den streng geschützten Feldhasen zu erspähen, den Derk Ehlert im Schatten einer Birke entdeckt. Schmetterlinge wie der wunderschön gefärbte Schwalbenschwanz und das filigrane Blutströpfchen flattern hier vor allem in den Morgenstunden über die Wildkräuterwiesen. Wo Wildtierreferent Ehlert bei den sommerlichen Temperaturen ziemlich ins Schwitzen gerät, fühlt sich nicht nur das Braunkehlchen erst so richtig wohl. Auch Zauneidechsen lieben das Sonnenbad auf den noch teilweise erhaltenen Betonplatten des ehemaligen Rollfeldes. „Bringen Sie Zeit mit, um dieses Gebiet zu erkunden“, lädt Ehlert ein. Denn wenn man den Blick etwas schweifen lässt, entdeckt man auf dieser vermeintlich ausgedörrten Ödlandfläche eine einzigartige Lebenswelt. 

 

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