Feldlerche in Busch der Hundsrose, Tempelhofer Feld (© Theodor Koch)
Einmalig ist, und das ist ein großer Glücksfall, dass sich im Herzen einer Weltstadt ein riesiges Gelände erhalten hat, auf dem die natürliche Entwicklung von Flora und Fauna in Vergangenheit und Gegenwart so gut zu beobachten ist. Die Feldlerchen sind nur ein für jedermann sichtbarer und spektakulärer Ausdruck dieses besonderen Lebensraumes. Einzigartig ist doch, dass hier seit im 18. Jahrhundert hier die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben wurde, die ausgedehnten Wiesenflächen und ihre ökologische Vielfalt kaum durch Kunstdünger noch durch Pestizide oder durch Pflügen in landwirtschaftliche Kultursteppe umgewandelt wurden. Auch ist das Tempelhofer Feld ein Musterbeispiel dafür, wie trotz jahrelangem Flugbetrieb, trotz Abgas-, Feinstaub- und Flugbenzinbelastung, trotz so vielen Erholungssuchenden, trotz Lärm und frei laufenden Hunden eine artenreiche Tier- und Pflanzengemeinschaft sich hier behaupten konnte. Es gibt hier viele seltene Pflanzen- (z.B. Grasnelke), Pilz- (z.B. Violetter Rötelritterling), Insekten- (z.B. Hauhechel-Bläuling), Reptilien- (Zauneidechse) und auch häufige Säugetierarten (Fuchs, Feldmaus). Vögel sind jedoch gute und auffällige Zeigerarten für ökologische Vielfalt. Deshalb widmen wir uns auf der Führung besonders den Vogelarten. Neben Turmfalke lassen sich oft auch Mäusebussard, Habicht und Kolkrabe blicken. In den Wiesen sind es Feldlerche und Grauammer, in den Gehölzen Dorn- und Klappergrasmücke, Neuntöter, Grauschnäpper und Gelbspötter, die wir unter dem Gesichtspunkt ihrer Stellung in diesem Ökosystem betrachten und deren Stimme wir hören wollen.