(© Kranich17, CC0, Pixabay)
Weltweit gibt es etwa 3500, hierzulande wohl 50 Stechmückenarten. Trotz dieser Vielfalt und der direkten Interaktion mit dem Menschen wissen wir nicht genug über Vorkommen, Verbreitung und Biologie der verschiedenen Arten in Deutschland. Denn Stechmücken sind nicht nur lästig, sondern teilweise auch in der Lage, Krankheitserreger zu übertragen.
Klimawandel und Globalisierung begünstigen die Einschleppung nicht-heimischer – sogenannter invasiver – Arten, die Überträger von Krankheitserregern sein können. Mit dem „Mückenatlas“ und anderen Fangaktivitäten der Forschungsgruppe sammeln wir kontinuierlich möglichst viele Mücken von verschiedenen Standorten. Wir möchten wissen, wo und wann welche Stechmückenarten in Deutschland vorkommen, ob diese Krankheitserreger weitergeben können und welche nicht-einheimischen Arten bereits hier existieren.
Das Projekt “Mückenatlas” ist ein typisches Citizen Science-Projekt, in dem interessierte und engagierte Bürger helfen, wissenschaftlich verwertbare Daten zu erheben. Sie sammeln und verschicken Mücken, die von Spezialisten für die wissenschaftliche Auswertung aufgearbeitet werden und zur Weiterentwicklung von Forschungsthemen beitragen. Die Bearbeitung des Untersuchungsmaterials liegt beim “Mückenatlas” ausschließlich in den Händen der Wissenschaftler, so dass eine lückenlose Qualitätssicherung gewährleistet ist.
Durch diese Herangehensweise gewinnen beide Seiten des Projektes. Einerseits bringen sich Bürger aktiv in die Forschung ein und erhalten im Gegenzug Detailinformationen über die Biodiversität, Ökologie und Biologie der blutsaugenden Insekten. Die Forschung gewinnt ihrerseits wesentliche Datensätze, beispielsweise zur Erstellung von Verbreitungskarten der einzelnen Arten. Notwendige weiterführende Forschungsschwerpunkte sind auf dieser Grundlage leichter zu definieren.
Zum Erfolg wird der Mückenatlas durch das hohe Engagement auf allen Seiten und die Bereitschaft zu einer Kommunikation, die sich auf drei weitere Erfolgspfeiler stützt: Dialog auf Augenhöhe, Relevanz und Transparenz der Informationen.
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