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Feuerbachs Bonmot, dass der Mensch ist, was er isst, wird gern im Mund geführt, aber bis heute wenig ernst genommen. Ernährung gilt zunehmend als Frage des sozioökonomischen Status. Mit Ausnahme medizinisch relevanter Gesichtspunkte werden soziale, pädagogische und ethische Aspekte von Ernährung weitgehend ausgeblendet.
Die Konsequenzen dieser Einstellung betreffen nicht nur überlastete Gesundheitssysteme und problematische Massenproduktionsstrukturen; sie befördern globale ökonomische Ungerechtigkeit, Ressourcenverknappung und ökologische Krisen. Ein Wandel von Konsumgewohnheiten wird in der Regel mit Verzicht und Autonomieverlust assoziiert statt mit einem Gewinn an Mündigkeit und persönlicher Lebensqualität.
Die junge Disziplin einer Ethik der Ernährung reflektiert und analysiert diese Zusammenhänge. Die Ringvorlesung trägt dazu bei, indem aus interdisziplinärer Perspektive philosophische, technologische und gesellschaftliche Aspekte einer Ethik der Ernährung beleuchtet werden.