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Vortrag von Prof. Dr. Kurt Kotrschal, Universität Wien, Konrad Lorenz Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie - Wolfsforschungszentrum
Wohl primär aus spirituellen Gründen gingen die altsteinzeitlichen Jäger und Sammler eine Verbindung mit Wölfen ein; vielleicht wurde bald auch die gemeinsame Jagd auf Mammute wichtig. Durch Selektion auf Zahmheit, der damit verbundenen Diversifizierung der Merkmale und in vielfältigen Anpassungen an ein Leben mit Menschen wurden aus Wölfen Hunde. Die Ergebnisse der letzten zehn Jahre experimenteller Arbeit mit gleichartig aufgezogenen und gehaltenen Wölfen und Hunden am Wolfsforschungszentrum in Ernstbrunn (Österreich) widersprechen allerdings vielen bisher gehegten "wissenschaftlichen Mythen" zur Hundwerdung. Aus den "aggressiven Wölfen" wurden nicht einfach die nett-kooperativen Hunde. Abgestimmt mit Menschen zu kooperieren, ist vielmehr direktes Wolfserbe, aber im Laufe der Domestikation kam es zu einem Mosaik an Anpassungen an die jeweiligen menschlichen Bedürfnisse.
Der Lecture folgt ein kleiner Weinempfang im Foyer mit der Gelegenheit zur Diskussion.