Während des 20. Berliner Online-Tierschutzforums wird Lydia Käufer einen Vortrag mit dem Titel “Ressourcen und Belastungsfaktoren zur sekundären Traumatisierung bei Tieraktivist:innen – Wege zu einem nachhaltigen Aktivismus” halten.
Tieraktivist:innen engagieren sich in einer anthropozentrisch geprägten Gesellschaft für die Etablierung eines neuen moralischen Verständnisses im Mensch-Tier-Verhältnis von Ethiken des Tierschutzes über Tierrechte bis hin zur Tierbefreiung. Hierzu setzen sie sich mit potenziell traumatisierender Gewalt an Tieren hinter den Wänden von Tierversuchslaboren, Schlachthäusern, Pelzfarmen etc. auseinander. Sie berichten über eine tiefe empathische Verbundenheit mit diesen Tieren und über die hiermit zusammenhängenden überwältigenden Gefühlszustände.
Die Psychotraumatologie beschreibt die Konfrontation mit Traumamaterial in Verbindung mit einer empathischen Anteilnahme als potenzielle Auslöser für sekundäre Traumatisierung. Demnach stellt die intensive Beschäftigung mit traumatisierten Tieren – bzw. den traumatisierenden Gewaltverhältnissen, in denen Tiere leben, ein enormes Belastungsrisiko dar.
Während des Vortrags werden Belastungsfaktoren und Ressourcen von Tieraktivist:innen vorgestellt. Anschließend wird auf die sekundäre Traumatisierung bei Tieraktivist:innen eingegangen und erste Forschungsergebnisse präsentiert. Abschließend soll sich dem Thema nachhaltiger Aktivismus gewidmet werden, und es sollen Wege zu einem effizienten und gesunden Aktivismus dargestellt und diskutiert werden.
Lydia Käufer ist Sozialarbeiterin (M.A.) und wissenschaftliche Hilfskraft an der Hochschule Hannover.
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