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* es ist grün im wald. nein es ist nicht grün, es sind viele farben. die allermeisten nennt man grün, aber das ist viel zu wenig gesagt. jetzt im mai sind die grünfarben noch sehr unterschiedlich, später im sommer werden die bäume sich in ihren farben ähnlicher, dunkler, doch unterschiedlich bleiben und unter eiche und unter linde ist auch dann das licht unterschiedlich. (herman de vries, ambulo ergo sum, 2010)
Seit den 1970er-Jahren lebt der Künstler herman de vries zurückgezogen im fränkischen Steigerwald, den er sein Atelier nennt. Täglich unternimmt er Streifzüge durch den Wald, beobachtet aufmerksam die Natur und ihre zyklischen Prozesse. Die Kunstwerke, die daraus resultieren, lenken unseren Blick auf unsere unmittelbare Umgebung und laden uns ein, unsere Wahrnehmung zu schärfen.
herman de vries‘ Gedanken nutzen wir als Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch den Grunewald. Welche Rolle spielt der Wald für den Menschen? Wie können wir mit ihm in Beziehung treten? Sie sind eingeladen, in Begleitung von Sibylle Baier (Fotografin und Kunstvermittlerin) den Wald mit allen Sinnen – sehend, hörend, riechend und tastend – zu erkunden. Wir schärfen unseren Blick, achten auf die kleinsten Details und werden aufmerksam auf die Vielfalt von Mustern und Formen, die uns umgeben. Was können wir aus dem Wald lernen? Welche Kräfte können wir aus ihm schöpfen? Und gibt es Muster aus der Natur, die wir in unserem alltäglichen Leben anwenden können?