(© )
Dass mit dem Pflanzen von Bäumen in großem Stil der Klimawandel aufgehalten werden könne, verkündeten jüngst Wissenschaftler der ETH Zürich. Natürlich gab es postwendend Kritik an dieser Studie. An den falschen Orten aufzuforsten, könne sogar negative Effekte haben.
Schade, dass damit die öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber dem Thema schon wieder verflogen scheint. Denn tatsächlich beschäftigen sich Fachleute mit großen Konzepten, durch Aufforstung und insbesondere Steppenbegrünung nicht nur gigantische Kohlendioxid-Senken zu schaffen, sondern die Wüstenbildung und Degradation von Böden zurückzudrängen.
Der Biologe Lorenz Hübner beschäftigt sich seit langem mit den "Great Green Walls". In seinem Buch "Der grüne Rettungsring" erläutert er die Hintergründe und diskutiert die bisherigen praktischen Erfahrungen ebenso wie weitreichende Modellstudien.
In einer Zeit, in der wir schnelle und kurzfristigste Lösungen bevorzugen und glauben, das Schicksal des Planeten entscheide sich bereits bis zum jeweils nächsten ausgerufenen point of no return, sind die "Think Big"-Perspektiven der GGW, die Lorenz Hübner uns nahe bringt, eine vielleicht auch psychohygienische Intervention. Wobei hinzugesagt werden muss, dass die Langfristperspektive der GGW-Projekte nicht bedeutet, dass nicht auch hier für alle von uns praktische Unterstützungs- und Handlungsmöglichkeiten bestehen. Lorenz Hübner wird am 8. April auch darauf eingehen.