Oberbaumbrücke (© Werner März, CC0, Pixabay)
Wer durch Berlin fährt, bekommt den Eindruck, dass es an Wasser sicher nicht mangelt. Doch der Eindruck täuscht, denn der Stadtstaat zwischen Oder und Elbe zählte schon immer zu den trockensten Gegenden der Republik. Dennoch ist Berlin die einzige Großstadt der Welt, die sich autark – also ohne Hilfe von außen – mit Trinkwasser versorgt. Das liegt insbesondere an mehr als 40 Jahren Teilung. Vor allem West Berlin war darum besorgt, dass ihm im Falle einer Blockade nicht der Trinkwasserhahn abgedreht werden konnte. So entstand ein einzigartiges Versorgungssystem, welches allerdings mehr und mehr vor großen Herausforderungen steht. Während die Niederschläge zurückgehen und weniger Grundwasser neu gebildet wird, steigt die Nachfrage mit dem Zuzug neuer Menschen in die beliebte Hauptstadt. Mit sinkendem Grundwasserstand drohen Feuchtbiotope zu vertrocknen. Bei Starkregenereignissen wiederum läuft ungeklärtes Wasser in unsere Oberflächengewässer. Darüber hinaus machen der Spree steigende Sulfat-Konzentrationen als Folge der Braunkohleindustrie in der Lausitz zu schaffen. Sie sehen, das Wasserthema in Berlin ist sehr komplex. Es wird daher höchste Zeit, es im Rahmen der Offenen Gesprächsrunde Stadtnaturschutz zu thematisieren und zu diskutieren.
Eingeladen haben wir Dr. Klaus Möller, Geschäftsführer von UBB Umweltvorhaben Dr. Klaus Möller GmbH. Als Herausgeber und Bearbeiter des Wasserversorgungskonzeptes für Berlin ist er absoluter Experte auf diesem Gebiet.