(© Stiftung Naturschutz Berlin)
Bereits beim Wettbewerb Groß Berlin 1910 war klar geworden:
Wachsende Großstadtregionen brauchen nicht nur Verkehrsstraßen und Wohnquartiere, sondern auch Stadtgrün: grüne Keile, grüne Ringe, grüne Straßen, grüne Plätze und "Gartenstädte".
Der 1912 gegründete Zweckverband Groß-Berlin erhielt den Auftrag, größere Grünflächen zu erwerben und damit zu erhalten. Die Bildung von (Groß-)Berlin 1920 bot Raum für grüne Wohnsiedlungen, Volksparks, Sport- und Spielplätze, die der Erholung dienen sollten. Während der nationalsozialistischen Diktatur erhielt der Stein Vorrang vor dem Grün – etwa am Lustgarten. Dennoch gab es grüne Projekte – etwa die Invalidensiedlung oder das Olympische Dorf.
Im geteilten Berlin begann der stadtweite Kampf gegen das Steinerne Berlin,gegen hoch verdichtete Quartiere.Unter dem Banner der Auflockerung wurde das Grün hochgehalten, wenn gleiches bis weilen dem Auto weichen musste. Das Hansaviertel und das Märkische Viertel sowie die Neuköllner Bundesgartenschau in West-Berlin und der erste wie zweite Bauabschnitt der Karl-Marx-Allee, aber auch der Erholungspark Marzahn (GartenschauBerlin) in Ost-Berlin erinnern an diese Zeit. In den 1980er Jahren erlangte die West-Berliner Gartendenkmalpflege überregionale Bedeutung. Nachdem Fall der Mauer wurden Regionalparks in Brandenburg geplant und neue Parks in Berlin angelegt. Die IGA 2017 krönte diese Entwicklung. Schon 1990 erhielt die Berlin-Potsdamer Parklandschaft (nicht nur) aus der Zeit des Absolutismus das Prädikat "Weltkulturerbe". Angesichts des Wachstums Berlins und sich zuspitzender Herausforderungen des Klimawandels, Arten- und Ressourcenschutzes stellt sich heute die Frage nach einer Balance zwischen Stein und Grün in anderer Weise als in der Nachkriegszeit. Und sie stellt sich in einer regionalen Perspektive – als gemeinsame Aufgabe von Berlin und Brandenburg.
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